am 26.04.2023

„Es passiert so viel, das ist immer schön“

Ulrike Fohrer und ihre Schulhunde

Seit rund 4,5 Jahren gibt es an der Tom-Mutters-Schule (TMS) das Schulhund-Projekt. Im Interview erzählt Initiatorin Ulrike Fohrer, Lehrerin an der TMS, wie es zu dem Projekt kam und welche Momente ihr besonders im Gedächtnis geblieben sind.

Lebenshilfe Kempten: Frau Fohrer, Sie betreuen das „Schulhundprojekt“ an der Tom-Mutters-Schule. Beschreiben Sie bitte, was bedeutet „Schulhund“, was steckt hinter dem Projekt?

Ulrike Fohrer: Schulhund bedeutet für uns ein Hund, der pädagogisch unterstützend an einer Schule tätig ist. Das gilt beispielsweise für die Felder der sozial-emotionalen Entwicklung, der Wahrnehmung oder der Sprache. Bei uns haben die Hunde auch die Tendenz zu speziellen Aufgaben, zum Beispiel in der Einzelförderung. Es sind aber keine Therapiehunde wie ausgebildete Tiere, die eine Unterzuckerung erkennen oder Schubladen für Rollstuhlfahrer öffnen können.

Wie kam es dazu, dass das Projekt an der Tom-Mutters-Schule startete?

Mein Vater war bereits im therapeutischen Bereich und im Umfeld eines therapeutischen Bauernhofs tätig. Dort habe ich gesehen, welche öffnende und gute Wirkung Tiere auf Menschen haben. Das konnte ich an der Tom-Mutters-Schule ebenfalls beobachten. Wir haben Arbeitsgruppen, die einmal in der Woche auf einen Bauernhof bei Kimmratshofen fahren. Es war toll, welche Wirkung sich bei den Schülerinnen und Schülern beobachten ließ, was an Sprache bewegt oder an Ängsten abgebaut wurde. Darum bin ich auf die Schulleitung zugegangen und habe angefragt, ob wir das Projekt „Schulhund“ starten wollen und erklärt, dass ich bereit bin, die Ausbildung zu machen.

Hatten Sie zu der Zeit bereits einen Hund?

Ja, ich hatte bereits eine ältere Hunde-Dame. Es war jedoch klar, dass sie als Schulhund nicht geeignet ist. Als die Entscheidung für das Projekt gefallen war, machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Tier. Ich war nicht sicher, welche Rasse es sein sollte, welche Eigenschaften benötigt werden und wer zu unseren Schülern passt. Darum haben wir uns Zeit gelassen und das in aller Sorgfalt ausgesucht.

Wie kamen Sie am Ende zu Jana?

Bei Jana stand in Blick auf die Eigenschaften der Rasse im Vordergrund, dass der Hund ruhig und ausgeglichen sein sollte, freundlich und zugänglich und nicht zu sportlich, sondern auch in der Lage, sich für eine Weile abzulegen. So kamen wir auf die Hunderasse Elo. Ich habe im nächsten Schritt Kontakt mit Züchtern dieser Rasse aufgenommen. Zeitlich war klar, dass ich den Welpen in den Sommerferien aufnehmen muss, damit wir uns kennenlernen können und der Hund sollte ein Mädchen sein. Am Ende kamen wir auf eine Züchterin bei Nürnberg und so zu Jana.

Und erfüllt sie die geforderten Eigenschaften?

Tatsächlich schlägt Jana etwas aus der Art. Sie ist ein ganz ruhiger und schüchterner Hund, das ist für Elos untypisch. Am Anfang waren wir unsicher, ob das für den Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen hinderlich ist. Es ist aber sogar sehr gut, zum Beispiel für Kinder mit Autismus. Die ruhige Ausstrahlung von Jana kommt ihnen sehr entgegen.

Ihr zweiter Schulhund, Mogli, ist ein Pudelmix. Was sind seine Rassemerkmale?

Jana ist für einen Teil der Schülerschaft super geeignet. Mit der Zeit haben wir aber gemerkt, dass viele Kinder und Jugendlichen beispielsweise im Spiel Hemmungen abbauen oder mehr Körperkontakt benötigen. Als feststand, dass wir darum einen zweiten Schulhund bekommen, habe ich ein gutes Jahr nach Mogli gesucht. Ich wollte einen Pudelmix. Der Aspekt von Allergieren spielte mit rein. Bei Pudeln ist bekannt, dass Allergiker nicht so stark reagieren. Außerdem sind das Hunde, die nicht so groß sind, die gelehrig und fröhlich sind und die ein bisschen andere Eigenschaften als Elos mitbringen –ein kleineres Pendant zu Jana.

Jana und Mogli sind aber Ihre Hunde?

Genau, die beiden sind meine Hunde und leben in meiner Familie.

Tiere machen bekanntlich auch Kosten. Wer trägt die bei den beiden Hunden?

Wir, die Lebenshilfe Kempten und ich, teilen uns das. Die Lebenshilfe hat von Anfang an die Kosten für die fundierte und umfassende Ausbildung übernommen. Es gibt auch eine Auflage, dass Schulhunde jedes Vierteljahr einen Gesundheitscheck beim Tierarzt machen müssen. Diesen und weitere solche Ausnahmen, die man bei einem „privaten“ Hund nicht hätte, bezahlt ebenfalls der Verein. Finanziert wird das ausschließlich über Spendengelder. Alle anderen Kosten wie für Futter oder Zubehör übernehme ich.

Wie sieht die Ausbildung zum Schulhund aus?

Es ist eine Team-Ausbildung. Es werden sowohl Frauchen oder Herrchen als auch der Hund ausgebildet. Es gibt aber keine allgemeine Schulhundausbildung. Erste Voraussetzung für die Ausbildung ist ein Hundeführerschein – den muss man haben. Die Schulhundausbildung kommt zusätzlich dazu. Ich habe mich dafür für einen Lehrer entschieden, der seit 20 Jahren in München Schulhunde ausbildet. Für mich bedeutete das Lernen von viel theoretischem Hundewissen und Gesetzesvorgaben oder das Absolvieren eines Hunde-Erste-Hilfe-Kurses. Insgesamt waren das 40 Unterrichtsstunden nur für mich. Dazu kam die praktische Ausbildung mit dem Hund. Diese war sowohl bei Jana als auch bei Mogli mit einer kooperierenden Hundeschule im Allgäu, in Altusried. Das war ein breit gefächertes Lernen, wir haben zum Beispiel Kindergarten und Bushaltestellen besucht, wo viele Leute waren. Oder wir haben uns einen Rollstuhl auf den Hundeplatz kommen lassen, der eng um die Hunde gefahren wurde, um sie daran zu gewöhnen oder ein Fahrradfahrer, der plötzlich geklingelt hat. Hauptziel dieser Übungen war, dass die Hunde in verschiedenen alltäglichen Situationen entspannt reagieren. Das ist wichtig, denn unsere Schülerinnen und Schüler tun plötzliche und unerwartete Dinge – da müssen die Hunde ruhig bleiben. Ich sehe die komplette Ausbildung als sehr fundiert und umfassend.

Haben Sie zum Ende der Ausbildung ein Zertifikat bekommen?

Wir haben mehrere Zertifikate bekommen. Es gib bereits für den bestandenen Hundeführerschein eines. Und für die Beendigung der Schulhundausbildung haben wir sowohl für den theoretischen Teil – also für meinen Teil – als auch für den praktischen – den Team-Teil – eines bekommen.

Wie lange dauerte die Ausbildung insgesamt?

Wenn der Hund das entsprechende Alter hat, kann man die Ausbildung zum Schulhund nach 1,5 Jahren beenden. Entsprechendes Alter bedeutet das Alter, ab wann die Hunde zum Einsatz kommen dürfen. Das ist mit frühestens 18 Monaten.

Wie viele Teilnehmer waren Sie bei der Schulhundausbildung?

Wir waren eine Gruppe mit sechs Leuten aus unserem Umkreis. Zum Beispiel war auch eine Kollegin aus einer Grundschule dabei oder jemand aus Bad Grönenbach. Was ich hier noch anmerken möchte: Kein Hund sollte mit Biegen und Brechen an eine Schule. Wenn wir als Hundehalter bemerkten, dass das Tier noch nicht so weit war, war es unsere Aufgabe, das anzusprechen. Das haben manche gemacht und selbst gesagt, wir warten und trainieren weiter. Diese Selbsteinschätzung des Hundes ist ganz wichtig. Auch jetzt noch, wenn ich zum Beispiel bemerke, dass Jana oder Mogli müde sind, ist es meine Aufgabe, das zu sehen und ihnen eine Pause zu ermöglichen.

Wie reagieren Schüler und Eltern auf das Projekt „Schulhund“?

Es ist wichtig und es ist verpflichtend, die Eltern von Anfang an ins Boot zu holen. Kommen in meine Klasse zum Beispiel neue Schüler, muss ich die Eltern informieren, dass wir eine Hundekooperationsklasse sind. Sollten Eltern rückmelden – was wir noch nie hatten – dass sie das nicht möchten, weil ihr Kind beispielsweise große Angst vor Hunden hat, würde ich ein persönliches Gespräch führen und versuchen, eine Lösung zu finden. Wenn Kinder anfangs Angst haben, probieren wir es in der Regel trotzdem. Sie sitzen erstmal weit weg von dem Hund oder wir machen sie am Pult fest, bis sie sich näher kennen. Aus der Erfahrung kann ich sagen – es dauert ungefähr bis Weihnachten, dann ist die Angst bei allen weg. Es ist aber klar – kein Kind muss in die Hundekooperationsklasse. Ich lade außerdem die Eltern speziell zum Elternabend ein und stelle die Hunde dort vor, dann können sie sie kennenlernen und Fragen stellen.

Zu Schuljahresanfang müssen Eltern einen Erhebungsbogen für ihr Kind ausfüllen. Darin fragen wir auch Allergien ab und können so mögliche Hundehaarallergien erfahren. Wir hatten bisher einen Schüler, der allergisch war, aber gerne in der Klasse bleiben wollte. Er bekam zum Test vom Arzt bestimmte Tabletten – und es hat funktioniert. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass die Hunde nicht ständig in der Klasse sind.

An welchen Tagen sind die Hunde in der Schule?

Die beiden sind je einen Tag in der Woche in ihrer Kooperationsklasse. Zusätzlich macht Jana freitags Einzelförderung, da ist Mogli manchmal dabei, er hat aber keine Aufgabe. Es ist stark limitiert, wie lange die Hunde „arbeiten“ dürfen. Das Maximum liegt bei drei Stunden am Stück. Bei uns gibt es aber eine Ausnahme, die ich mit der Hundeschule und Ausbildungsstätte abgesprochen habe. Wenn die Hunde „nur“ in der Klasse dabei sind, ohne Aufgaben und zum Beispiel in ihrem Eck schlafen, dürfen sie den ganzen Vormittag mit dabei sein. Ansonsten müssten sie nach zwei oder drei Schulstunden abgeholt werden.

Jeder Hund hat seine eigene Kooperationsklasse?

Genau, es gibt zwei Hundekooperationsklassen.

Wie wird entschieden, welche Schüler in eine Hunde-Kooperationsklasse dürfen?

Die Schüler werden nicht nach Hund ausgesucht, sondern danach, welche Klasse ihnen guttut. Bei der Klassenbildungskonferenz haben wir bei dem ein oder anderen vielleicht den Hundeaspekt im Hinterkopf, aber entscheidend ist, welcher Schüler passt mit welchem Schüler zusammen.

Wie hat das Kollegium auf das Schulhund-Projekt reagiert?

Das Kollegium hat offen reagiert. Natürlich sind nicht alle Hunde-Freunde und manche halten auch heute lieber etwas Abstand, wenn wir im Gang entlanglaufen. Aber das ist völlig in Ordnung. Als klar war, dass das Projekt kommt, haben wir alle Kollegen per Brief informiert und erklärt, was wir pädagogisch vorhaben. Insgesamt waren die Reaktionen sehr positiv. Toll ist, dass auch die Schulleitung komplett hinter uns steht. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich sehr dankbar.

Gibt es Kollegen, die im Notfall die Hunde übernehmen können?

Ja, das muss sogar so sein. Ich habe zwei Partnerlehrer, die im Fall, dass beispielsweise etwas mit einem Schüler ist und ich mich total darauf fokussieren muss, die Hunde übernehmen können. Partnerlehrer bedeutet, dass sie die Hunde sehr gut kennen und wir uns auch privat bereits öfters getroffen haben, sodass die Hunde ohne Angst bei ihnen bleiben.

Was sind die konkreten Aufgaben der Hunde in ihrem „Arbeitsalltag“?

An ihren Arbeitstagen dürfen, nicht müssen, sie mit den Schülern vor dem Unterricht kleine Spiele spielen. Wenn der Stundenplan es zulässt, machen wir das auch am Ende des Tages noch einmal. Tatsächlich sind das die einzigen „konkreten“ Aufgaben, die die Hunde an ihren Kooperationstagen haben. Alles andere, beispielsweise Angstbewältigung oder ins Sprechen kommen, geschieht nebenher. Ich kann das an einem Beispiel aufzeigen: Wenn wir Brotzeitpause machen und mit dem Essen fertig sind, setzen wir uns in einem Kreis auf den Teppich und machen Spiele mit den Hunden. Insbesondere die Kinder, die nicht so kommunikativ sind, kommen dabei aus sich heraus, sprechen mit ihrem Nebenmann, während sie den Hund streicheln und haben das gar nicht gemerkt.

Ein anderes Beispiel, das wir heute gemacht haben: Wir hatten zwei Becher und in einen davon kam ein Hunde-Leckerli. Ich habe zu den Schülern gesagt: „Wir helfen dem Hund jetzt, Warten zu lernen.“ Dann standen wir im Kreis und sie mussten die Becher weitergeben und immer das Leckerli von einem in den anderen füllen. Manche Schüler können das nicht gut und es dauert lange, bis das Leckerli rausfällt in den anderen Becher und den dann weiterzugeben – Geduld und Ausdauer waren gefragt. Der letzte Schüler durfte das Leckerli dem Hund geben. Solche Übungen mache ich öfters, bei denen alle, Zwei- und Vierbeiner, was lernen und es nicht merken – das ist mir das Liebste (lacht).

In welchen Bereichen sehen Sie konkrete Fortschritte bei den Schülern?

Das Beispiel mit den Bechern bringt Fortschritte in der Koordination. Das üben wir auch beim Hundesport am Donnerstagnachmittag intensiv. Wie schwierig ist es, rechts oder links um Pylonen herumzurennen und dabei für eine zweite Person – in unserem Fall der Hund, der an der Leine mit dem Schüler mitläuft – mitzudenken. Und wenn es klappt, ändern wir die Richtung oder machen es beim nächsten Mal schneller – das sind schwierige Koordinationsaufgaben, bei denen sie denken und spielen. Und wenn es mehrere Anläufe benötigt, machen wir mehrere Anläufe, das ist kein Problem. Aber jeder will es schaffen und wenn es klappt, sind sie total stolz.

Ein weiteres Felder, bei dem ich Fortschritte sehe, ist die sozial-emotionale Entwicklung. Beispielsweise lernen die Schüler Verantwortungsbewusstsein. An den Tagen, an denen die Hunde da sind, gibt es einen Hundedienst. Derjenige ist dafür zuständig, das Schild rauszuhängen, dass der Hund da ist, dem Hund die Decke am Morgen herzurichten oder die Wasserschüssel aufzufüllen. Und man muss zumindest einmal dem Hund „Hallo“ sagen, auf ihn zugehen. Das ist für manche eine ziemliche Überwindung, aber das gehört dazu. Sie lernen auch, den Hund zu deuten und die Grenze zu akzeptieren, wenn er nicht mehr gestreichelt werden möchte und weggeht.

Hundesport klingt so, als ob die Hunde auch für mehr Bewegung der Schüler sorgen?

Das tun sie auf jeden Fall. Wir haben Schüler, die möchten sich am liebsten nicht bewegen und das Wort Sport ist ihnen ein Graus. Sage ich aber „Kommt, wir gehen mit den Hunden eine Runde nach draußen. Ihr müsst ihnen jetzt was Neues beibringen, ihr seid die Lehrer“, sind sie mit Feuereifer dabei. Bauen wir dann einen Parcours mit kleinen Hürden auf, springen wir alle drüber, nicht nur der Hund. Wir müssen es ihm zeigen, woher soll er sonst wissen, was zu tun ist (lacht). Und wenn die Schülerinnen und Schüler das machen, macht es Spaß und sie kommen ins Gespräch miteinander – es passiert so viel, das ist immer schön.

Sie haben vorher die Einzelförderung von Jana angesprochen. Was bedeutet das?

Ich erkläre es an einem Beispiel: Es gibt einen Schüler, der eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne von maximal zwei Minuten habe. Mit ihm übe ich bzw. Jana übt mit ihm freitags Konzentration (Einzelförderung ist immer am Freitag). Ich male auf dem Parkplatz mit Straßenmalkreide verschiedene Wege in unterschiedlichen Farben. Es gibt eine Matte, auf der muss der Hund zu Beginn sitzen und daneben ist ein Pfeil, der zeigt, in welche Richtung der Hund schauen soll. Es gibt bestimmte Regeln, bevor der Hund losläuft: Was sage ich zu ihm, wie laufe ich daneben etc. – das muss alles beachtet werden. Und wenn ich sage: „Lauft bitte den blauen Weg“, dann müssen sich beide voll konzentrieren. Jana macht nämlich ohne konkrete Ansagen nichts, auf das sie keine Lust hat. Und wenn der Schüler die parkenden Autos anschaut oder sich von vorbeifahrenden Fahrrädern ablenken lässt, bleibt der Hund stehen oder läuft irgendwo anders hin. Schaffen die beiden es aber, immer länger auf dem blauen Weg zu bleiben und am Ende, wie besprochen, sitzt der Hund wieder richtig auf der Matte und es gibt ein Leckerli – dann ist das ein großer Erfolg. Und nach rund 20 Minuten sind sowohl der Schüler als auch der Hund müde, weil beide sich so konzentrieren müssen.

Die Einzelförderung ist nicht auf bestimmte Klassen beschränkt?

Nein, das ist sie nicht. Alle Kolleginnen und Kollegen können auf mich zukommen und wir sprechen die Möglichkeiten ab. Manchmal sehe auch ich eine Schülerin oder einen Schüler und denke, da könnte man zum Beispiel in Bezug auf Koordination unterstützen und gehe auf die Lehrkraft zu. Je nach Fall ergibt sich das unterschiedlich.

Gibt es eine Situation, die Ihnen rund um das Schulhund-Projekt bisher besonders in Erinnerung geblieben ist?

Es gibt zwei Situationen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Zum einen hatten wir einen autistischen Jungen in der Klasse, der immer sehr leise gesprochen hat. Aber, wenn ich flüstere, macht Jana nichts. Man muss sich hinstellen, Körperpräsenz zeigen und dem Hund deutlich Kommandos erteilen. Das haben wir mit dem Jungen das ganze Jahr über geübt. Und wenn das geklappt hat und er zum Beispiel den Befehl „Sitz“ gab und beim dritten Mal, als er wirklich klar und verstehbar geredet hat, saß der Hund – das war klasse. Zum Ende des Schuljahres hat er laut und deutlich gesprochen und wurde sogar Klassensprecher. Das andere Beispiel war ein geflüchtetes Mädchen aus Afghanistan. Sie hatte große Angst vor Hunden und sprang schreiend auf den Stuhl, als sie sie zum ersten Mal sah. Nach knapp einem halben Jahr kam genau dieses Mädchen auf mich zu und fragte, ob ich heute die Hunde dabeihätte und ob sie mit ihnen laufen durfte. Da war ich völlig baff. Es freut mich, wenn Menschen aus ihren inneren Begrenzungen heraustreten können und sich, weil sie Kontakt mit den Hunden hatten, etwas Neues zutrauen. Das ist für mich der schönste Effekt.

Liebe Frau Fohrer, vielen Dank für das Gespräch.

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